Brandenburg droht die soziale Schieflage
Die Verabschiedung des Landeshaushaltes 2025/26 nach monatelangen Verhandlungen war ein Kraftakt und teils von starken Protesten begleitet. Eine große Hilfe war dabei die mit der Agentur Medienlabor gemeinsam entwickelte Kampagne „NÖ! Da kannste nich kürzen.“, die für große, mediale Aufmerksamkeit gesorgt hat. Die „NÖ-Schilder“ und das Banner waren auf den Pressekonferenzen und bei Flashmobs nicht zu übersehen.
Die Wohlfahrtsverbände haben sich auf Landesebene erfolgreich gegen Kürzungen bei Familien oder dem Pakt für Pflege gewehrt. Weniger erfolgreich waren wir bei landesgeförderten Beratungsangeboten, wie etwa der Schwangerschaftskonfliktberatung. Bei vielen wird das „Einfrieren“ der Förderung auf dem Vorjahresniveau zu schmerzhaften Kürzungen bei Personal und Öffnungszeiten führen. Denn die Träger leisten seit Jahren dieselbe professionelle Unterstützung und Hilfeleistung -- für mehr oder weniger dasselbe Geld. Wir lassen deshalb aber nicht nach mit unserer Lobbyarbeit und werden weiter darauf dringen, dass es dennoch Änderungen gibt. Denn: nach dem Haushalt ist vor dem nächsten Haushalt!
Das gilt insbesondere für die kommunale Ebene! Mit Blick auf die kommenden Jahre ist besonders in den kommunalen Haushalten mit erheblichen Kürzungen zu rechnen. Dagegen können sich soziale Träge nur schwer zur Wehr setzen, insbesondere, wenn sie alleine kämpfen müssen. Der Solidarität und dem Schulterschluss der Wohlfahrtsverbände und sozialer Träger und Initiativen kommt deshalb entscheidende Bedeutung zu. Und da Argumente alleine nicht reichen werden, ist politischer Druck und öffentliche Sichtbarkeit vonnöten! Deshalb weiten wir die „NÖ-Kampagne“ landesweit aus und unterstützen Akteure in den Landkreisen auch vor Ort bestmöglich mit Material, Rat und Tat. Wir machen damit sichtbar: Wir sind Viele und wir stehen zusammen gegen Sozialabbau! Denn soziale Infrastruktur ist wichtig für jede und jeden Einzelnen, für unsere Gesellschaft und für den sozialen Frieden!
Wir wollen mit dieser Kampagne Einrichtungen, Träger, Betroffene sowie die Regionalen LIGEN ermuntern und befähigen, für den Erhalt des Sozialen in Brandenburg zu kämpfen und laut und deutlich zu sagen: NÖ! Da kannste nich kürzen.
Wenn in Kommunen, kreisfreien Städten oder Landkreisen die sozialen Angebote aufgrund klammer Haushalte vor dem Aus stehen, dann sagen wir: NÖ! Da kannste nich kürzen.
Headline: Lassen Sie uns teilhaben!
Was soll in ihrer Region aufgrund von Sparvorgaben wegfallen oder gekürzt werden? Für welche Einrichtung oder sozialen Dienst kämpfen Sie und sagen NÖ! Da kannste nich kürzen? Schicken Sie uns Bilder und kurze Infos zu Ihren Aktionen an info@liga-brandenburg.de. Wir wollen zeigen, dass Viele in Brandenburg nicht einverstanden sind mit der sozialen Schieflage und ihre Infos gerne auf dieser Seite veröffentlichen.
Wirtschaftsfaktor mit gesellschaftlicher Verantwortung
Die Sozialwirtschaft in Brandenburg bildet eine tragende Säule der sozialen Infrastruktur und ist essenziell für das Wohl der Brandenburgerinnen und Brandenburger. Unzählige Menschen in Brandenburg profitieren von dieser vielfältigen Soziallandschaft und erhalten Unterstützung und Hilfeleistungen.
In Brandenburg spielt die Freie Wohlfahrtspflege eine wichtige Rolle als Anbieter sozialer, pflegerischer, erzieherischer oder auch betreuender Hilfen. Die Vielfalt der Mitglieder der LIGA Brandenburg, ihre unterschiedlichen Träger und Konzepte stellen nicht nur einen großen fachlichen Reichtum, sondern auch eine im Grundgesetz verankerte Wahlmöglichkeit für Brandenburgerinnen und Brandenburger dar. Mit über 600 Unternehmen und rund 70.000 Mitarbeitenden ist die Freie Wohlfahrtspflege ein wichtiger Arbeitgeber und relevanter wirtschaftlicher Faktor im Land. Die Brandenburger Wohlfahrtsverbände treten antidemokratischen Bestrebungen entgegen und tragen damit wesentlich zu einer starken Zivilgesellschaft bei und übernehmen somit über ihre Tätigkeiten hinaus gesellschaftliche Verantwortung.
